Rainer Prohaska öffnet alternative Perspektiven auf Objekte und Nutzungskonventionen des Alltags. Seriell gefertigte und formal der Logik technischer Praktikabilität folgende Industrieprodukte und Baumaterialien kommen umgewertet in neuen Kontexten zur Verwendung. Private Raumnutzungen werden fragmentiert und im öffentlichen Raum implementiert - der Dorfbrunnen wird durch eine installative Intervention zum Badezimmer, die Kapelle zum Schlafzimmer, der Parkplatz zum MOBILE TEA HOUSE.
Für die Konstruktion dieser temporären Architekturen entwickelte er im Laufe seines Schaffens die Toy-Kit Architecture immer weiter. Charakteristische Elemente der Konstruktionen sind H-20 Betonschalungsträger, die mit flexiblen und stark belastbaren Ratschen-Zurrgurten zu temporären Skulpturen fixiert werden. Das Konstruktionsprinzip der Toy-Kit Architectures ist extrem stabil, statisch höchst zuverlässig und intuitiv sowie leicht zu handhaben. Das ermöglicht die Einbindung der Rezipient*innen in den Bauprozess und die Nutzung der räumlichen Interventionen, wodurch neben der formalästhetischen Erfahrung die soziale Interaktion eine zenrale Rolle in Prohaskas Werken einnimmt.